Wie wirkt AdBlue® und warum moderne Diesel nicht ohne auskommen
Moderne Dieselfahrzeuge sind wahre Technikwunder – leistungsstark, effizient und vergleichsweise sparsam. Doch ohne das sogenannte SRC-System (Selective Catalytic Reduction) und die Harnstofflösung AdBlue® würde kaum ein Diesel die heute geltenden Emissionsgrenzwerte erfüllen. In diesem Artikel erfährst du, wie das System funktioniert und warum AdBlue® dabei eine so zentrale Rolle spielt.
Was ist ein SCR-System?
Das SCR-System ist ein Abgasnachbehandlungssystem, das in vielen Euro-6-Dieselfahrzeugen verbaut ist. Es hat eine klare Aufgabe: Die Reduktion der gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx), die beim Dieselverbrennungsprozess entstehen.
Dazu wird AdBlue®– eine wässrige Harnstofflösung – in den Abgasstrom eingespritzt. Bei hohen Temperaturen reagiert das AdBlue® mit den Stickoxiden und wandelt sie mithilfe des Katalysators in harmlosen Stickstoff und Wasserdampf um. Ein unsichtbarer, aber entscheidender Beitrag zum Umweltschutz.
Warum ist AdBlue® unverzichtbar?
- Ohne AdBlue® kein funktionierendes SCR-System: Fehlt die Harnstofflösung, kann die Umwandlung der Stickoxide nicht stattfinden.
- Fahrzeuge verweigern den Dienst: Viele moderne Diesel starten gar nicht erst, wenn der AdBlue®-Tank leer ist oder eine Störung im System vorliegt.
- Rechtlich verpflichtend: Für Euro-6-Diesel ist die Nutzung von AdBlue® gesetzlich vorgeschrieben – Verstöße führen zu Zulassungsproblemen oder Bußgeldern.
Wie funktioniert die chemische Reaktion mit AdBlue®?
AdBlue® selbst ist eine 32,5 %ige Lösung von synthetischem Harnstoff (CO(NH₂)₂) in demineralisiertem Wasser. Sobald AdBlue® in den heißen Abgasstrom eingespritzt wird (bei Temperaturen ab ca. 200 °C), passiert Folgendes:
- AdBlue® verdampft und zerfällt thermisch zu Ammoniak (NH₃) und Kohlendioxid (CO₂).
- Der Ammoniak reagiert im Katalysator mit den schädlichen Stickoxiden (NO und NO₂) aus dem Abgas.
- Es entsteht dabei elementarer Stickstoff (N₂) und Wasserdampf (H₂O) – beides völlig unbedenklich für Mensch und Umwelt.
Die vereinfachte Reaktionsgleichung lautet:
4 NO + 4 NH₃ + O₂ → 4 N₂ + 6 H₂O
Dieser Prozess nennt sich selektive katalytische Reduktion (SCR), da gezielt Stickoxide reduziert (also „entschärft“) werden – mit Hilfe eines Katalysators und Ammoniak als Reduktionsmittel.
Das Besondere daran: Der Kraftstoffverbrauch steigt dadurch nicht, und die Abgasnachbehandlung findet erst nach der Verbrennung statt – was sie besonders effektiv macht.
Wie viel AdBlue® wird verbraucht?
Der Verbrauch hängt vom Fahrzeugtyp, Fahrstil und der Last ab. Als Faustregel gilt:
- Pkw: etwa 1–2 Liter AdBlue® pro 1.000 Kilometer
- Lkw oder Landmaschinen: teils deutlich mehr – hier kann der AdBlue®-Verbrauch bis zu 8 % des Dieselverbrauchs betragen
AdBlue® ist also kein „Einmal auffüllen und vergessen“-Produkt, sondern gehört zur laufenden Fahrzeugpflege.
Was passiert, wenn AdBlue® fehlt?
Ohne AdBlue® funktioniert das SCR-System nicht. In der Praxis bedeutet das meist:
- Warnmeldungen im Bordcomputer
- Leistungsreduktion oder reduzierte Höchstgeschwindigkeit
- Startverweigerung nach vollständigem Leerstand
Wer mit leerem AdBlue®-Tank weiterfährt, riskiert nicht nur Schäden, sondern auch den Verlust von Garantie oder Zulassung.
Fazit
Das SCR-System mit AdBlue® ist kein Luxus, sondern ein Muss für moderne Dieselfahrzeuge. Es sorgt dafür, dass dein Fahrzeug sauberer fährt und gesetzliche Auflagen erfüllt – und zwar automatisch, wenn genug AdBlue® im Tank ist. Wer regelmäßig nachfüllt, schützt Umwelt, Motor und Geldbörse.
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