Willkommen bei WIFRA! Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Hilfe bei Ihrer Bestellung?
Klicken Sie hier
Schliessen

Welche Viskosität braucht mein Hydrauliksystem?

Hydrauliksysteme sind das Herz vieler Maschinen – ob in der Industrie, der Landtechnik oder im Bauwesen. Damit sie zuverlässig arbeiten, spielt das verwendete Hydrauliköl eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig: die richtige Viskosität. Doch was bedeutet das überhaupt – und wie findet man die passende Viskositätsklasse für sein System? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen.

Was ist Viskosität?

Viskosität beschreibt die Fließfähigkeit eines Fluids. Ein Öl mit hoher Viskosität ist dickflüssiger, eines mit niedriger Viskosität dünnflüssiger. In der Hydraulik beeinflusst die Viskosität das gesamte Systemverhalten:

  • Zu niedrige Viskosität: Gefahr von Leckagen, unzureichender Schmierung, erhöhter Verschleiß
  • Zu hohe Viskosität: Träge Bewegungen, hoher Energieverbrauch, mögliche Kavitation

Die Viskosität wird meist nach ISO VG (International Standards Organization Viscosity Grade) klassifiziert – etwa ISO VG 32, 46 oder 68.

Welche Viskosität ist die richtige?

Die Auswahl hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Betriebstemperatur: Je höher die Temperatur im System, desto höher sollte die Viskosität sein – um ein zu dünnflüssiges Öl bei Erwärmung zu vermeiden.
  • Klimabedingungen: In kalten Regionen empfiehlt sich ein dünnflüssigeres Öl für problemloses Anfahren (z. B. ISO VG 32), in warmen Umgebungen eher ein dickeres (z. B. ISO VG 68).
  • Systemdruck und Bauart: Hochdrucksysteme und Präzisionshydraulik benötigen oft speziell abgestimmte Viskositäten.
  • Herstellervorgaben: Die wichtigste Quelle. In Bedienungsanleitung oder Serviceheft ist die passende Ölklasse meist genau angegeben.

Beispielhafte Einsatzbereiche:

  • ISO VG 32: Für niedrige Temperaturen, schnelle Bewegungen, Feinmechanik
  • ISO VG 46: Universell einsetzbar, z. B. in Bau- und Landmaschinen
  • ISO VG 68: Für hohe Umgebungstemperaturen oder ältere Anlagen mit größeren Toleranzen

Was ist mit Mehrbereichsölen?

Einige Hydrauliköle sind sogenannte Mehrbereichsöle mit verbessertem Viskositätsverhalten bei Temperaturänderungen. Diese Öle enthalten Viskositätsindex-Verbesserer (VI-Improver), die ein stabiles Fließverhalten zwischen Kaltstart und Betriebstemperatur garantieren.

Beispiel: Ein HVLP 46 (High Viscosity Index Hydraulic Oil) verhält sich bei Kälte wie ein dünnes Öl, bietet aber bei Betriebstemperatur die nötige Schmierkraft eines ISO VG 46.

Fazit

Die richtige Viskosität ist entscheidend für die Leistung, Lebensdauer und Effizienz deines Hydrauliksystems. Wer die Herstellervorgaben beachtet und die Betriebsbedingungen kennt, kann gezielt das passende Öl wählen – und damit Ausfälle, Verschleiß und unnötige Kosten vermeiden.

Tipp: In unserem Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an Hydraulikölen in verschiedenen Viskositätsklassen – ideal für Werkstätten, Maschinenparks und industrielle Anwendungen.

Hier geht's zu allen Produkten der Kategorie Industrieöle

Schlagworte: